Von Oktober 2009 bis Juni 2010 fand an der Universität Greifswald im Bereich Fachdidaktik Englisch eine Weiterbildung für Englischlehrerinnen zur Thematik Differenzierung und Individualisierung im Englischunterricht der Orientierungsstufe und Sekundarstufe I statt. Einmal pro Monat trafen sich interessierte Kolleginnen (unterschiedlicher Schularten) zu einem Ganztagesworkshop an der Universität.
Für die Kolleginnen wichtige Themenfelder wurden vorher erfragt. Ihre Behandlung im Unterricht wurde in den Veranstaltungen theoretisch erörtert. Auf dieser Grundlage entstanden konkrete Unterrichtsvorschläge. Anschließend erprobten die Lehrerinnen die in der Veranstaltung erdachten Konzepte in ihren Klassen und reflektierten darüber in der nächsten Sitzung. Studierende der Universität unterstützten die Lehrenden bei der konzeptionellen und konkreten Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien. Abgerundet wurde die Weiterbildung durch gegenseitige Unterrichtsbesuche.
Zu den für die Lehrerinnen wichtigen Themenfeldern gehörten: Motivierung, Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit der Schüler, unterschiedliche Lernaufgaben, differenzierte Hausaufgaben, kooperatives und individualisiertes Lernen, Fragen der Bewertung, Integration von Schülern mit z.B. Lese/Rechtschreibschwäche und viele Fragen rund um die Organisation/Planung einer Unit und/oder das Zeitmanagement.
Am 25. September auf dem Fremdsprachentag in Rostock werden einige der Kolleginnen ihre ganz konkreten differenzierten Unterrichtsvorhaben in einer Veranstaltung um 10.45 Uhr präsentieren. Nachfolgend werde ich Arbeitsblätter (AB) exemplarisch vorstellen, die hier zunächst nur kurz und in der Veranstaltung ausführlich beschrieben werden.
AB: Möglichkeiten der Differenzierung und Individualisierung im Englischunterricht – eine Auswahl Differenzierung und Individualisierung bedeuten mehr als nur Zusatzmaterialien für schnelle Schüler, extra Förderstunden für schwache Schüler oder differenzierte Unterrichtsmaterialien auf verschiedenen Niveaustufen. Neben der Leistungsdifferenzierung muss Differenzierung/ Individualisierung auch nach Begabungen/Temperamenten, nach Interesse, Geschlecht, nach Inhalten und/oder Medienpräferenzen, nach Zielen und/oder nach Lernwegen erfolgen. Es wird somit ein Unterrichtskonzept notwendig, das vielfältige Faktoren bedienen und somit überaus komplex gedacht werden muss. Nachfolgende Übersicht zeigt Möglichkeiten auf, die in ein solches Unterrichtskonzept fließen müssen.
AB: Differenzierte Lernaufgaben
Hier findet sich ein Beispiel für verschiedene Aufgaben, die unterschiedliche Kriterien bedienen: Differenzierung nach Interesse, Zeit, Leistungsvermögen und Lernzugängen. Die Schüler können selbst entscheiden, welche und wie viele Aufgaben sie innerhalb einer vorgesehenen Zeit bearbeiten. Besonders motivierend hierbei ist der Umstand, dass die von den Schülern ausgearbeiteten Übungen wiederum Bestandteil des weiteren Unterrichts sein können.
AB: Lesetagebuch
Die Arbeit mit Lektüren kann sehr motivierend sein, wenn die Schüler individuelle Lesezeit und Möglichkeiten individueller Zugänge erhalten. Mit dem Lesetagebuch ist dies möglich. In einer 7. Klasse (einer Regionalen Schule) stellte die Arbeit mit dem Lesetagebuch eine alternative Klassenarbeit dar und ersetzte damit eine ‚normale‘ Klassenarbeit.
AB: Show and Tell
Schüler erhalten die Möglichkeit, über Themen zu sprechen, die sie interessieren und die nicht Bestandteil des regulären Unterrichts sein müssen. Die Kommunikationsbereitschaft wird dabei deutlich erhöht, der Unterricht zum Teil inhaltlich weit vielfältiger. Zudem werden die Interessen und aktuellen sprachlichen Leistungen jedes Schülers ganz individuell abgerufen.
Dr. Margitta Kuty, Universität Greifswald
Möglichkeiten der Differenzierung / Individualisierung – Eine Auswahl
Methodenvarianz | – Wechsel der Lernformen: frontal/gemeinsam – offen/individualisiert (Stationenlernen, Freiarbeit, Wochenplan, Offener Lerntag, Lernen durch Lehren, Lesetagebuch etc.) – Lern/Arbeitstechniken anbieten – Möglichkeiten der Selbstkontrolle |
Unterschiedliche Lernzugänge/Medien | – Beachtung Multiple Intelligence – Vielfalt an Aufgaben an Lernzugänge ausrichten (sowohl in frontalen Phasen als auch in individuellen Phasen) – visuell, haptisch, räumlich, musisch, etc. – Einsatz unterschiedlicher Medien (Arbeitsblätter, Spiele, Nachschlagewerke,Software etc.) |
Differenzierte Zielstellungen | – Teilziele für Einzelschüler z.B. bei der Wochenplanarbeit – Einschätzungsbogen / Portfolioarbeit – verbale Einschätzungen (mit Hilfestellungen) – differenzierte Hausaufgaben |
Unterschiedliche Aufgabenformen | – geschlossene, halboffene, offene Aufgaben – obligatorische, wahlobligatorische, fakultative Aufgaben – komplexe Aufgaben zur Problemlösung |
Kooperative Lernformen | – Partner/Gruppe/Einzelarbeit – Gruppenpuzzle, Jigsaw, Placemat, Double circle, Dictation race etc. – Lernpatenschaften, Lernen im Tandem – Gruppeneinteilung nach Leistung, Interessen, Geschlecht oder Zufall |
Unterschiedliche Schwierigkeits / Komplexitätsgrade | – Aufgaben variieren im Schwierigkeitsgrad – unterschiedlich komplexe Materialien – Unterrichtsgespräche mit unterschiedlich anspruchsvollen Fragestellungen – Sonderaufgaben für bestimmte Schüler(gruppen) |
Differenzierte Inhalte | – Unterthemen zu einem Thema von Schülern wählen – vertiefende Schwerpunktthemen/-aufgaben vergeben – extra Aufgaben zu interessengebundenen Themen der Schüler – Wunschbriefkasten |
Lernhilfen / Unterstützungssysteme | – verschiedene Lern- und Arbeitstechniken – Lösungsmöglichkeiten (nonverbale, verbale Reaktionen) – Lösungsmuster/ sprachliche Hilfen – visuelle, haptische etc.Materialien mit integrierter Selbstkontrolle |
Andere Aspekte | – Umgang mit Lob – Mädchen / Jungen – besonderer Förderbedarf, z.B. LRS – Einbezug von Begabungen, Temperamenten |
Working with texts
Pick one of the tasks and work on it by yourself. Then present your result to the class. If you are done with your task before time is up, you can choose another task.
1 | Design a vocabulary game with sports words that your classmates can solve within five minutes. | Denke dir ein Vokabelspiel mit Sportwörtern aus, dass deine Klasse innerhalb von fünf Minuten lösen kann. |
2 | Find 15 difficult words in the text. Dictate these words to the class. Then act 10 of the words out. Your class has to guess the words. | Finde 15 schwierige Wörter im Text. Diktiere der Klasse diese Wörter. Spiele dann 10 der Wörter pantomimisch vor. Deine Klasse muss raten, welche Wörter es sind. |
3 | Change some of the information in the text. Then read the text out loud to the class. Your classmates have to find the mistakes. | Mogle Fehler in den Text. Lies den Text deiner Klasse dann laut vor. Deine Mitschüler müssen die Fehler finden. |
4 | Find headlines for each of the six paragraphs. Write each headline on a big piece of paper. Your classmates have to put the headlines in the right order. | Finde Überschriften für jeden der sechs Textabschnitte. Schreibe jede Überschrift auf ein großes Stück Papier. Deine Mitschüler müssen die Überschriften in die richtige Reihenfolge bringen. |
5 | Make a poster with 10 difficult words/ phrases from the text. Use different colours, special handwriting and illustrations. This will help you to remember them. | Gestalte ein Poster mit 10 schwierigen Wörtern/ Redewendungen aus dem Text. Nutze dabei verschiedene Farben, einen besonderen Schreibstil oder Bilder. Das wird dir helfen, sie dir einzuprägen. |
6 | Make a true/ false exercise for your class. Write down true and false statements from the text. Read out your sentences. Your class has to say if they are true or false. | Entwirf für deine Klasse eine Richtig/ Falsch-Übung. Schreibe richtige und falsche Aussagen zum Text auf. Lies die Sätze vor. Deine Klasse muss sagen, ob sie richtig oder falsch sind. |
7 | Write an ABC with words from the text and present it on an A3 piece of paper. | Schreibe ein ABC mit Wörtern aus dem Text auf ein großes Blatt Papier. |
8 | Make a quiz: Write down questions about the text. Your class has to answer them. | Erstelle ein Quiz mit Fragen zum Text. Deine Klasse muss die Fragen beantworten. |
9 | Draw pictures of sentences from the text on A4 pieces of paper. Write the sentences on extra pieces of paper. Your class has to match the sentences and the pictures. | Male zu Sätzen aus dem Text Bilder, ein Blatt pro Bild. Schreibe auch jeden Satz auf ein extra Blatt Papier. Deine Klasse ordnet dann Bilder und Sätze einander zu. |
(Quelle: Klann/Vogel, Weiterbildung 2010, Greifswald)
My reading log Name: Class:
A reading log is something like a diary about reading a text/story. The log is full of information, pictures, vocabulary, quizzes (and other ideas) collected by you.
Your task is to create your own reading log for __________________________________________
(name of the text you read)
Look at the tasks below! You have to do all the obligatory ones but you are free to choose from the additional ones. The reading log should be written on DIN A5 paper.
Your teacher will collect it on _______________________________
Obligatory tasks:
- Write a short summary (for each chapter) of the text.
- Create a list of all characters (name? function?) and places of the story.
- Draw a picture of the main character.
- Choose 10 difficult words from the text and try to explain them.
- Write down what you liked/did not like about the story.
Do not forget to design a cover page for your reading log!
*Additional tasks*:
- Draw a picture of a scene (or another character) you liked.
- Write down at least 3 important sentences (quotes) of the text.
- Create a (true/false) quiz for your classmates.
- Write a different ending for the story.
- Write down 5 questions about the text.
- … (your own ideas)
(Quelle: Haselhorst, Weiterbildung 2010, Greifswald)
Show & Tell
Task : What do you want to show to your classmates? Bring it to school and tell them something about it. You have 2-3 minutes time.
You can use these phrases:
1) Introduction
Tday I want to talk about… … a souvenir. …present.. … a hobby. … a photo.
2) What do you show? Describe!
This is a …It is (good) for …You can find it … It has …It can (do) …
3) Why do you show it? I (really) like it because … There is a story about it: …I got it from …
(Quelle: Ohl/Lennartz, Weiterbildung 2010, Geifswald)
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Show & Tell
Task : What do you want to show to your classmates? Bring it school and tell them something about it. You have 2-3 minutes time.
You can use these phrases:
1) Introduction
Tday I want to talk about… … a souvenir. …present.. … a hobby. … a photo.
2) What do you show? Describe!
This is a …It is (good) for …You can find it … It has …It can (do) …
3) Why do you show it? I (really) like it because …There is a story about it: …I got it from
(Quelle: Ohl/Lennartz, Weiterbildung 2010, Geifswald)