Ziel dieser benutzerfreundlichen Spanisch Methodik mit Hervorhebungen des Wesentlichen und einem ausführlichen Register ist es, die Standardsituationen im Unterricht zu beleuchten und als eine Art Handbuch aus der Praxis für die Praxis mit Auswahl- und Checklisten, konkreten Tipps und vielen Beispielen methodische Wege für erfolgreiche tägliche Unterrichtarbeit aufzuzeigen. Die Methodik bündelt die Erfahrungen von Spanischlehrern aus Unterricht, Aus- und Fortbildung.
In neun Kapiteln wird ein Überblick über Spanisch als Fach, konstitutive didaktische Prinzipien und Kompetenzerwartungen gegeben. Praxisbeispiele veranschaulichen, was Kompetenzorientierung und Lernaufgaben konkret für den Unterricht bedeuten. Die Autoren verstehen es sehr gut, sowohl Referendaren als auch erfahrenen Lehrern die Kernaufgaben eines modernen Spanischunterrichts zu vermitteln. Als besonders gelungen und anregend sind diesbezüglich vor allem die Kapitel „Kommunikative Kompetenz schulen“ von Wolfgang Steveker, „Literatur behandeln“ und „Soziokulturelle Inhalte und interkulturelles Lernen anbahnen“ von Kathrin Sommerfeld und „Leistungen erheben und beurteilen“ von Christine Wlasak-Feik einzuschätzen. Man gewinnt schnell die Überzeugung, dass die Autoren erfahrene Praktiker sind, die sich im Schulalltag bestens auskennen.
Im Kapitel „Kommunikative Kompetenz schulen“ wird sehr praxisnah dargestellt, wie die Zieltätigkeiten auszubilden und die sprachlichen Mittel möglichst einprägsam und dauerhaft zu vermitteln und anzueignen sind. So werden z. B. bei der Schulung des Leseverstehens die Lesestile ebenso überzeugend herausgearbeitet wie die Erschließungstechniken vor, beim und nach dem Lesen. Erfreulich ist, dass auch sog. „schwierige“ Themen nicht ausgeklammert werden, etwa die Schulung des freien Sprechens.
Völlig zu Recht wird Empfehlungen im funktionsgerechten Umgang mit dem Lehrbuch ein eigenes Kapitel gewidmet, dieser spielt schließlich in der täglichen Arbeit eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das gilt ebenso für den begründeten und differenzierten Einsatz von Materialien und Medien. Bei der Literaturbehandlung stehen die unterschiedlichen Herangehensweisen vom strategiebetonten über den „kreativen“, den unterrichtsöffnenden, den interkulturellen, den projektorientierten, den interpretatorischen bis hin zum analytischen Ansatz im Fokus. Gut voneinander abgegrenzt werden die Niveauunterschiede zwischen Landeskunde und interkulturellem Lernen sowie Lehrbuch- und Dossierarbeit. Sehr konkrete Anregungen vermittelt die Methodik auch für die Bewertungspraxis der schriftlichen und mündlichen Schülerleistungen. Sie schließt mit nützlichen Tipps für Informationsveranstaltungen zur Fremdsprachenwahl, externe Sprachprüfungen und Zertifikate, Schulfahren und Schüleraustausch, Fortbildung und Information. Wer zu einzelnen Aspekten noch mehr erfahren möchte, findet dazu am Ende der Kapitel weiterführende Literaturhinweise.Fazit: Die Methodik ist in erster Linie den Spanischlehrerinnen und -lehrern als Nachschlagewerk und als Leitfaden für die Aus-, Fort- und Weiterbildung zu empfehlen, daneben aber auch Fachkollegen aus anderen Fremdsprachen. Je überlegter sie die vielen Hilfen und Praxistipps verarbeiten und je bedingungsadäquater sie daraus Schlussfolgerungen für den eigenen Unterricht ziehen, desto größer der persönliche Gewinn.