Dr. U. Borgwardt
Spanisch gehört nach Englisch, Mandarin Chinesisch und Hindi zu den vier verbreitetsten Weltsprachen. Kurios ist, dass die Spanier*innen sich in Spanien in sechs Sprachen verständigen, auf Kastilisch, Katalanisch, Galicisch, Valencianisch, Baskisch und Aranesisch. Diese Sprachenvielfalt muss gepflegt werden. Kastilisch ist die offizielle Amtssprache. Sie wird auch im Spanischunterricht in der Schule gelernt.
Nach statistischen Angaben von 2016 verwenden Spanisch als Kommunikationsmittel 572 Millionen Mutter- und Zweitsprachler in vielen spanischsprachigen Ländern. Spanisch ist die häufigste Muttersprache auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Diese romanische Sprache ist Amtssprache in zahlreichen Ländern. Dazu gehören u.a. Argentinien, Bolivien, Chile, Costa Rica, Ecuador, Kolumbien, Kuba und Mexiko.
Spanien hat eine parlamentarische Monarchie. Es ist u.a. Mitglied der Europäischen Union, der NATO, der Vereinten Nationen, der Organisation Amerikanischer Staaten und der Union Südamerikanischer Nationen.
Spanisch wird nach Englisch und Französisch am häufigsten gelernt. Seit 1977 entwickelten sich in den alten Bundesländern Spanischkurse an den Schulen. Zehn Jahre später boten die ersten Gymnasien in Bayern Spanisch als Wahlpflichtfach an. Schüler*innen hatten die Möglichkeit sich ab der 9. Klasse neben Französisch auch für Spanisch zu entscheiden.
In der DDR wurde kein Spanischunterricht an den allgemeinbildenden Schulen erteilt.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wird Spanisch im Rahmen des Sprachlichen Gymnasiums als dritte Fremdsprache ab der Jahrgangsstufe 8 unterrichtet. Die Beliebtheit des Spanischen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mittlerweile bieten zahlreiche Schulen Spanisch als 3. und sogar als 2. Fremdsprache an. Der Schüler*innenaustausch mit Spanien ist ein Grund, weshalb manche Schüler*innen Spanisch als Unterrichtsfach belegen. Außerdem können Schüler*innen der Oberstufe im Rahmen von Austauschprogrammen Gastschüler*innen bei sich aufnehmen und umgekehrt Spanisch in der Familie ihres Gastes lernen.
Inzwischen lernen auch in Mecklenburg-Vorpommern immer mehr Schüler*innen Spanisch und legen die DELE-Prüfungen ab. Die Aus- und Fortbildung von Spanischlehrkräften erfolgt in Vorlesungen und Seminaren in Greifswald. Die Studierenden der älteren Studienjahre erproben sich als Lehrer bzw. Lehrerin in den schulpraktischen Übungen. Im Vorstand des ersten Landesverbandes Moderne Fremdsprachen in den neuen Bundesländern sind von Beginn an Spanischlehrkräfte als Fachreferenten für Spanisch tätig. An den jährlich stattfindenden Fremdsprachentagen des FMF MV werden für Spanischlehrer*innen, Referendare und Studierende interessante Veranstaltungen angeboten.